Während Bogenschützen hoch zu Pferde meist alle Ihre Pfeile in der Bogenhand halten, ist das für alle anderen Schützen keine wirkliche Option? Pfeile auf den Boden legen ist auch eher schlecht, denn dann müsste man sich ja nach jedem Schuss bücken.
Genau aus diesem Grund gibt es ja auch Köcher zur Pfeilaufbewahrung während des Bogenschießens.
Doch die Art ihn zu tragen, die Menge an Pfeilen die hineinpassen und Vor-/Nachteile bei der Verwendung unterscheiden sich sehr stark bei den verschiedenen Köchertypen, die auf dem Markt erhältlich sind.
Damit du eine kurze Übersicht über die verschiedenen Varianten von Köchern bekommst, hier eine Auflistung:
- Rückenköcher
- Seitenköcher
- Bogenköcher
- Taschenköcher
Rückenköcher
Die sogenannten Rückenköcher sind wohl die bekannteste Art von Köchern, die es gibt. Nicht zuletzt durch Filme wie Robin-Hood oder Avatar werden sie oft automatisch mit dem Bogenschießen verbunden.
Rückenköcher werden – wie der Name schon sagt – diagonal auf dem Rücken getragen. Die Pfeile schauen dabei aus Sicht des Schützen beim Rechtshandschützen oberhalb der rechten und beim Linkshandschützen oberhalb der linken Schulter hervor.
Getragen werden Sie entweder wie ein Rucksack, d.h. mit Tragegurten rechts und links oder mit einem einzigen schräg verlaufenden Tragegurt.
Diese Köcher haben den Vorteil, dass Sie beim Gehen kaum herum baumeln und auf dem Rücken im Gelände wenig stören. Nachteile sind, dass man die Pfeile nicht sieht und daher zum Beispiel beschädigte Pfeile „ertastet“ werden müssen. Zudem passiert es beim Bücken recht schnell, dass die Pfeile herausfallen.
Seitenköcher
Alle Seitenköcher werden auf der Seite des Zugarms getragen, um einen schnellen Zugriff der Zughand auf den Pfeil zu gewährleisten. Bei Rechtshandschützen ist er also auf der rechten Körperseite, bei Linkshandschützen entsprechend links.
Seitenköcher gibt es grundsätzlich in vier unterschiedlichen Ausprägungen:
1. Seitenköcher mit Metallclip
Diese Seitenköcher werden mit einem Metallclip am Gürtel oder direkt am Hosenbund befestigt. Die Pfeile zeigen hier nach vorne. Er ist sehr schnell an- und abgelegt und kann auch ohne Gürtel getragen werden
2. Seitenköcher mit Gürtelschlaufe
Einige Seitenköcher bieten die Möglichkeit einen Gürtel durchzuführen und werden daran befestigt. Durch den obligatorischen Gürtel, sitzt der Köcher stabiler auf der Hüfte und kann dadurch gerne schwerer sein oder sogar Taschen haben, ohne dass man ein Herabrutschen der Hose befürchten muss.
3. Seitenköcher zum Umhängen
Manche Schützen befestigen an Ihrem Seitenköcher einen Gurt (ähnlich einem Gitarrengurt), um ihn umhängen zu können. Hier zeigen die Pfeile auch nach vorne, das Gewicht des Köchers hängt jedoch am Oberkörper und nicht wie bei den anderen Seitenköchern auf der Hüfte.
4. Seitenköcher als Holsterköcher
Holsterköcher sind Köcher mit einer Gürtelschlaufe, bei denen die Pfeile nach hinten zeigen, bzw. auf Hüfthöhe hinter dem Rücken getragen werden.
Sie bieten die gleichen Vorteile wie die normalen Seitenköcher mit Gürtelschlaufe, d.h. man kann zum Beispiel direkt seinen „Bogengürtel“ mit allen Utensilien, die man beim Bogenschießen braucht, ausstatten.
Zum Beispiel Getränkehalter, Pfeilzieher, Bogenhalter, Puschel zum Pfeilesäubern und ein Messer.
Daneben bietet sie den großen Vorteil, dass sie im Gelände mit Abstand die handlichsten Köcher sind, da die Pfeile nach hinten stehen und so keinesfalls beim Gehen durch Gestrüpp stören.
Auch das Auflegen des Pfeiles geht damit wesentlich schneller, da der Pfeil nach dem Herausziehen aus dem Köcher nicht mehr umgedreht werden muss.
Bogenköcher
Vor allem bei Bogenjägern beliebt, sind die Bogenköcher. Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung, um Pfeile direkt am Bogen zu befestigen. Es gibt sie mit Befestigung über Gummi- oder Klettbänder und zur Montage an eventuell vorhandenen Visier-Gewindebuchsen.
Bogenköcher machen den Bogen schwerer und daher auch ruhiger im Schuss. Allerdings wird gemeinhin unterstellt, dass Bogenköcher dem Bogen auch Leistung nehmen und daher den benötigten Spinewert bei Pfeilen beeinflusst.
Man hat mit einem Bogenköcher zwar keinen zusätzlichen Köcher mit sich herumzutragen, allerdings ist hier die Zahl der Pfeile, die mitgeführt werden können stark begrenzt und beim Transport des Bogens muss der Köcher meist abgebaut werden.
Taschenköcher
Als letzte Variante ist der Vollständigkeit halber noch der Taschenköcher zu nennen. Dabei handelt es sich um einen Köcher, der in die Gesäßtasche gesteckt werden kann oder an einem Gürtel an der Stelle der Gesäßtasche getragen wird.
Die Pfeile sind also am Rücken des Schützen, ähnlich wie beim Holsterköcher.
Taschenköcher haben leider aber nur eine sehr begrenze Aufnahmekapazität und sind für Parcours oder Turnier eher unbrauchbar.
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Jürgen Goll
Vor vielen Jahren hat er die Liebe zum Traditionellen Bogenschießen entdeckt und gibt schon seit fast 15 Jahren Kurse im instinktiven Bogenschießen. Er ist der Inhaber des Bogenladen Collenberg und dein Ansprechpartner für alles rund um das Traditionelle Bogenschießen.